Gemeinsam mit dem ifo-Institut untersuchten wir im Juni 2020 wie Schulkinder die Zeit während der Schulschließungen verbrachten und wie die deutsche Bevölkerung den Corona-bedingten Bildungsmaßnahmen gegenübersteht.
Aus einer repräsentativen Bevölkerungsstichprobe (18-69 Jahre) bestehend aus mehr als 10.000 Personen zogen wir eine Elternstichprobe mit 1.099 Eltern von Schulkindern. Basierend auf diesen Stichproben untersuchte das ifo-Institut: Wie viel Zeit verbrachten Schulkinder vor und nach den Schulschließungen mit schulischen Aktivitäten? Wie schätzten die Eltern das häusliche Lernumfeld ein? Welche Maßnahmen ergriffen die Schulen zur Aufrechterhaltung des Schulbetriebs? Könnten sich Ungleichheiten im Bildungssystem durch die Coronakrise weiter verschärfen, beispielsweise je nach sozialer Herkunft oder schulischer Leistung?
Während der Schulschließungen verbrachten Schulkinder halb so viel Zeit mit schulischen Aktivitäten wie zuvor (7,4 Stunden statt 3,6 Stunden). Die durchschnittliche Zeit, die mit Fernsehen, Computerspielen oder am Handy verbracht wurde, stieg hingegen von 4 auf 5,2 Stunden. Einen signifikanten Unterschied zwischen Akademikerkindern und Nicht-Akademikerkindern gab es hier nicht. 96 % der SchülerInnnen erhielten wöchentlich Arbeitsblätter zur Bearbeitung, aber mehr als die Hälfte der SchülerInnen (57 %) hatte seltener als einmal pro Woche gemeinsamen Online-Unterricht.
Und wie steht die deutsche Bevölkerung zu der Corona-bedingten Bildungspolitik?
Die große Mehrheit befürwortete verschiedene Corona-Schutzmaßnahmen in der Schule, sprach sich für einen verpflichtenden Online-Unterricht bei Schulschließungen (79 %) sowie für eine intensivere Betreuung von Kindern aus schwierigen sozialen Verhältnissen (83 %) aus.
Die detaillierten Ergebnisse der Studie finden Sie hier.