Im Auftrag des COSMO-Konsortiums führen wir regelmäßig die Datenerhebung für das COVID-19 Snapshot Monitoring (COSMO) durch. Diese Studie untersucht, wie die Bevölkerung die Lage hinsichtlich des Coronavirus wahrnimmt. Die Ergebnisse werden fortlaufend auf der Website www.corona-monitor.de veröffentlicht.
Wie schätzt die Öffentlichkeit das Risiko durch das Coronavirus ein? Wie entwickelt sich das Verhalten der Bevölkerung über die Zeit, beispielsweise hinsichtlich der verschiedenen Präventionsmaßnahmen?
Unter anderem im Auftrag des Robert-Koch-Instituts (RKI) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) befragten wir Anfang September in der 21. Welle der Studie eine national repräsentative Stichprobe unseres Online-Panels.
Nachdem die Risikowahrnehmung im August mit steigenden Fallzahlen ebenfalls leicht anstieg, verbleibt sie nun auf einem eher niedrigen Niveau relativ stabil. Die Akzeptanz der Präventionsmaßnahmen entwickelt sich ähnlich und es scheint im Allgemeinen, als würde seit Anfang/Mitte August eine Gewöhnung an die höheren Fallzahlen einsetzen und die Maßnahmen als ausreichend erachtet werden.
Die starken Kommunikationsmaßnahmen der AHA Regel – Abstand, Hygiene, Alltagsmasken – scheint erfolgreich zu sein: 88 % der Befragten geben an, häufig oder immer Maske zu tragen, 80 % halten 1,5 m Abstand und 77 % befolgen den Rat, sich 20 Sekunden die Hände zu waschen. Auch über die Zeit gesehen bleiben die AHA Verhaltensweisen relativ stabil. Im Vergleich dazu kommuniziert Japan mit den „3C“ was es zu vermeiden gilt: closed spaces, crowds und close contact. Die 3C Regel wird dort allerdings seltener befolgt: 60 % haben geschlossene Räume vermieden, 73 % Orte mit vielen Menschen und 67 % Situationen mit engem Kontakt zu anderen Personen.
Die Sorgen über die individuellen Folgen der Krise bewegen sich seit Anfang April auf einem relativ stabilen Niveau. Es dominiert die Sorge um den Verlust nahestehender Personen, gefolgt von der Angst, selbst zu erkranken. Die Sorge um den eigenen Job oder vor finanziellen Schwierigkeiten ist geringer ausgeprägt. Vergleichsweise hoch sind die Sorgen um die gesellschaftliche Entwicklung – vornehmlich um eine wachsende Ungleichheit und eine längerfristige Einschränkung des öffentlichen Lebens.
Detaillierte Informationen zu dieser Studie finden Sie auf der entsprechenden Website der Universität Erfurt.