Im Auftrag des COSMO-Konsortiums führen wir regelmäßig die Datenerhebung für das COVID-19 Snapshot Monitoring (COSMO) durch. Diese Studie untersucht, wie die Bevölkerung die Lage hinsichtlich des Coronavirus wahrnimmt. Die Ergebnisse werden fortlaufend auf der Website www.corona-monitor.de veröffentlicht.
Wie schätzt die Öffentlichkeit das Risiko durch das Coronavirus ein? Wie entwickelt sich das Verhalten der Bevölkerung über die Zeit, beispielsweise hinsichtlich der verschiedenen Präventionsmaßnahmen?
Unter anderem im Auftrag des Robert-Koch-Instituts (RKI) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) befragten wir Mitte Oktober in der 23. Welle der Studie eine national repräsentative Stichprobe unseres Online-Panels.
Das wahrgenommene Risiko einer Coronavirus-Infektion verbleibt auf einem eher geringen Niveau, steigt aber seit Mitte September leicht an. Während die unter 30-Jährigen während der Sommermonate eine durchgehend etwas geringere Risikowahrnehmung zeigten, liegen die jüngere und die ältere Altersgruppe inzwischen auf einem ähnlichen Level.
Über den Sommer stieg die Pandemiemüdigkeit auf bis zu 50 % an, aktuell ist hier aber ein Rückgang zu verzeichnen. Pandemiemüdigkeit beschreibt den Rückgang des gefühlten Infektionsrisikos, das mit einer geringeren Informationssuche und einem geringeren Schutzverhalten einhergeht. Die Wahrscheinlichkeit, pandemiemüde zu sein, ist unter jungen, männlichen Personen mit wenig Wissen über das Coronavirus, einem geringem Vertrauen in die Schutzmaßnahmen und der Annahme, dass das Virus weit weg sei und sich wenig verbreite, am häufigsten.
Das Vertrauen in die Bundesregierung ist seit Anfang Oktober signifikant gesunken und befindet sich nun auf dem niedrigsten Wert seit Beginn der Erfassung: 37 % haben ein (eher) geringes Vertrauen in die Bundesregierung. Gleichzeitig stieg die Ablehnung gegenüber den erlassenen Maßnahmen signifikant an. 76 % der Bevölkerung wünschen sich deutschlandweit einheitliche Regeln; dies gilt insbesondere für Personen, die sich in den derzeitigen Risikogebieten aufhalten.
Basierend auf den Ergebnissen der Umfrage leitet das COSMO-Konsortium konkrete Empfehlungen ab, wie die COVID-19 Lage in Deutschland gestaltet werden könnte.
Detaillierte Informationen zu dieser Studie finden Sie auf der entsprechenden Website der Universität Erfurt.