Im Auftrag des COSMO-Konsortiums führen wir regelmäßig die Datenerhebung für das COVID-19 Snapshot Monitoring (COSMO) durch. Diese Studie untersucht, wie die Bevölkerung die Lage hinsichtlich des Coronavirus wahrnimmt. Die Ergebnisse werden fortlaufend auf der Website www.corona-monitor.de veröffentlicht.
Wie schätzt die Öffentlichkeit das Risiko durch das Coronavirus ein? Wie entwickelt sich das Verhalten der Bevölkerung über die Zeit, beispielsweise hinsichtlich der verschiedenen Präventionsmaßnahmen?
Unter anderem im Auftrag des Robert-Koch-Instituts (RKI) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) befragten wir Anfang Dezember in der 28. Welle der Studie eine national repräsentative Stichprobe unseres Online-Panels.
Die Weihnachtsfeiertage mit den traditionellen Familienzusammenkünften rücken näher. Derzeit beabsichtigen 63 % der Bevölkerung, sich vor dem weihnachtlichen Familienbesuch in eine freiwillige Quarantäne zu begeben. Die Maßnahmen mit dem häufigsten Zuspruch sind der Verzicht auf Reisen sowie die Vermeidung öffentlicher Verkehrsmittel. Zudem wollen 80 % der Quarantäne-Willigen sich bei privaten Treffen einschränken.
Mit 80 % Zuspruch unter der Bevölkerung ist die Bereitschaft zum Verzicht auf nicht notwendige, außerhäusliche Aktivitäten im Vergleich zur freiwilligen Quarantäne höher. Hierzu zählen beispielsweise der öffentliche Nahverkehr, geschlossene Räume sowie Freizeitaktivitäten. Die Bereitschaft zum Verzicht ist tendenziell höher unter Personen mit hohem Vertrauen in Institutionen (wie beispielsweise in das RKI), mit hohem Bildungsgrad und hoher Risikowahrnehmung. Tendenziell ist die Bereitschaft unter Frauen und Älteren höher.
Kein Tag vergeht derzeit ohne neue Meldungen zur Impfstoffentwicklung. Die Impfbereitschaft unter der Bevölkerung ist allerdings seit April dennoch tendenziell rückläufig. 50 % würden sich aktuell (eher) gegen COVID-1 9 impfen lassen. Im Allgemeinen ist die Impfbereitschaft gegem das Coronavirus höher für jene Personen, die männlich oder älter sind, die Vertrauen in die Sicherheit der Impfung haben und/oder die sich nicht auf die Impfung anderer verlassen wollen.
Neben der Bereitschaft zu Schutzmaßnahmen, der Risikowahrnehmung und der Impfbereitschaft stellt die Studie ebenfalls die allgemeine Akzeptanz der Maßnahmen, das Vertrauen in Institutionen sowie die Demonstrationsbereitschaft, die psychologische Belastung der Deutschen sowie die Themen der Gesundheitsversorgung dar.
Die detaillierten Ergebnisse dieser Studie finden Sie auf der entsprechenden Website der Universität Erfurt.