Im Auftrag des COSMO-Konsortiums führen wir regelmäßig die Datenerhebung für das COVID-19 Snapshot Monitoring (COSMO) durch. Diese Studie untersucht, wie die Bevölkerung die Lage hinsichtlich des Coronavirus wahrnimmt. Die Ergebnisse werden fortlaufend auf der Website www.corona-monitor.de veröffentlicht.
Wie schätzt die Öffentlichkeit das Risiko durch das Coronavirus ein? Wie entwickelt sich das Verhalten der Bevölkerung über die Zeit, beispielsweise hinsichtlich der verschiedenen Präventionsmaßnahmen?
Unter anderem im Auftrag des Robert-Koch-Instituts (RKI) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) befragten wir Mitte Mai 2021 in der 43. Welle der Studie eine national repräsentative Stichprobe unseres Online-Panels.
Auch wenn Mitte Mai die Fallzahlen sinken, bleibt das Schutzverhalten der Bevölkerung stabil. Sowohl Personen, die einmal oder auch bereits zweimal geimpft sind, schützen sich und andere weiterhin durch die AHA-AL Verhaltensweisen (Abstand, Hygiene, Alltagsmaske, App, Lüften). Unter diesen Maßnahmen wird am seltensten die Corona-Warn-App ergriffen – sie wird nur von rund der Hälfte der Befragten genutzt. Der Verzicht auf Feiern, Reisen und Besuche öffentlicher Orte setzte bereits vor dem Teil-Shutdown im November 2020 ein und blieb bis Ende April stabil – ab dann setzte eine Trendwende ein und weniger Menschen ergriffen diese Präventionsmaßnahmen.
Die Nutzung von Antigen-Schnelltests ist inzwischen einer der grundlegenden Bausteine in der Bekämpfung der Pandemie. Der Anteil der Befragten, die bereits einen Schnell- oder Selbsttest gemacht haben, steigt Mitte Mai auf 68 % (im Vergleich: ca. 45 % Anfang April). Im Falle eines positiven Selbsttests geben 86 % an, sich zu isolieren und ihre Kontakte zu beschränken, bis sich geklärt hat, ob eine Infektion vorliegt. 68 % würden einen weiteren Selbsttest anwenden, um das Ergebnis zu überprüfen. Unter den Berufstätigen, die ganz oder teilweise in Betrieben vor Ort arbeiten, macht ca. gut die Hälfte ein bis viermal pro Woche einen Test; die andere knappe Hälfte keinen oder weniger als einen. Wer im Home-Office arbeitet, macht in der Regel keinen oder maximal einen Schnelltest pro Woche.
Die detaillierten Ergebnisse dieser Studie finden Sie auf der entsprechenden Website der Universität Erfurt, unter anderem mit weiteren Schwerpunkten zur Bereitschaft, die eigenen Kinder impfen zu lassen, zur Einhaltung der Hygienemaßnahmen sowie zur psychischen Lage der Bürger*innen.