Wie verändert sich die Werbebranche in Zeiten von Corona? Und wie reagiert man am besten auf die neuen Gegebenheiten? Hat es Sinn, die Werbemaßnahmen zunächst zu reduzieren oder sollte man gerade jetzt verstärkt präsent sein und auf die aktuelle Situation eingehen? In einer repräsentativen Online-Befragung vom 17.-19. März haben wir im Auftrag von Havas Media zu diesem Thema 500 Personen zwischen 14 und 69 Jahren befragt.
Unsere Erkenntnis: Kampagnen, die auf die aktuelle Krise reagieren und Themen wie Social Distancing und Solidarität ansprechen, können durchaus erfolgreich sein und als ‚äußerst positiv‘ wahrgenommen werden. Hier ist es allerdings wichtig, sich der aktuellen Situation anzupassen. Zu positiv gestaltete Kampagnen sind fehl am Platz.
Ein weiteres Argument ist, dass, wenig überraschend, die Mediennutzung durch die neuen Lebensumstände stark an Zuwachs gewonnen haben. Hierbei hat die Fernsehnutzung um 36 % zugenommen, die Internetnutzung sogar um 40 %. Fast alle Befragten (90 %) gaben an, sich mehrmals am Tag über die aktuelle Lage zu informieren, wobei hauptsächlich den klassischen Fernsehnachrichten vertraut wird. Auch Lebensmittellieferdienste profitieren von den neuen Bedingungen. So machen Lebensmittel 25 % der Onlineeinkäufe der Befragten in der vergangenen Woche aus. Und auch die Bereitschaft hierzu wächst: 81 % derer, die noch nie Lebensmittel online eingekauft haben, können sich dies nun vorstellen.
Auch die Arbeitswelt verändert sich. 38 % der Befragten gaben an, in der vorangegangenen Woche im Home Office gearbeitet zu haben; 16 % zum ersten Mal. Die neuen Arbeitsbedingungen werden gut aufgenommen: Fast die Hälfte der Befragten kann im Home Office genauso gut arbeiten wie im Büro, ein Drittel ist laut eigener Aussage Zuhause sogar effizienter.
Wer dagegen zurzeit zu den Hauptleidtragenden gehört, ist die Tourismusbranche, jedoch gibt es auch hier Grund zur Hoffnung: 55 % der Befragten freuen sich auf einen Urlaub nach dem Ende der Krise. Mehr gefreut wird sich nur auf ein Treffen mit Freunden und Verwandten sowie auf Kneipen- und Restaurantbesuche.
Die kompletten Ergebnisse der Studie finden Sie hier.