Gemeinsam mit dem SINUS-Institut haben wir in einer Online-Umfrage eine repräsentative Stichprobe von 1 000 Personen zwischen 18-69 Jahren um ihre Einschätzung der größten deutschen Parteien gebeten.
Im Februar 2020 wurde Thomas Kemmerich (FDP) durch die Stimmen der AfD in Thüringen zum Ministerpräsidenten gewählt. Viele Politiker sprachen sich daraufhin gegen eine Zusammenarbeit mit der AfD aus. Welche Meinung vertritt die Bevölkerung dazu? Der Großteil der Deutschen (53 %) folgt dieser ablehnenden Haltung, 28 % würden je nach Fall entscheiden und 18 % finden es falsch, eine Zusammenarbeit mit der AfD prinzipiell abzulehnen. Doch wie wird im Vergleich eine Zusammenarbeit mit der Linken bewertet? Hier ist die Haltung weitaus weniger ablehnend: Nur 20 % sprechen sich gegen Kooperationen mit der Linken aus, mehr als die Hälfte würde von Fall zu Fall entscheiden und 29 % finden eine kategorische Ablehnung falsch.
Entsprechend dieser Tendenz wird zudem die Gefahr von rechts als deutlich größer wahrgenommen als die Gefahr von links. 45 % der Deutschen empfinden die Gefahr von rechts als größer, 12 % die von links. Allerdings: 34 % schätzen die Gefahr als gleich hoch ein. Betrachtet man diese Fragestellung mithilfe der Sinus-Milieus auf Ebene der verschiedenen sozialen Gruppen, so zeigt sich, dass insbesondere die kosmopolitisch orientierten Milieus die Gefahr von rechts höher einschätzen, während die traditionsorientierten Gruppen die Gefahr von links als überdurchschnittlich hoch bewerten.
Bittet man die Anhänger der einzelnen Parteien darum, ihre Partei in ein Links-Rechts-Schema einzuordnen, so wird deutlich, dass die Anhänger einer Partei ihre Partei im Vergleich zur Gesamtbevölkerung im Schnitt weiter in die Mitte rücken. Auf einer Skala von 1-10 (1=links, 10=rechts), stufen AfD-Anhänger die AfD beispielsweise bei 6,7 ein, während die Gesamtbevölkerung die Partei bei 8,2 einordnet. Lediglich die Anhänger der Linken platzieren ihre Partei noch weiter am linken Rand als die Gesamtbevölkerung (1,4 vs. 1,5).
Detaillierte Informationen zur Methodik und zu den Studienergebnissen finden Sie in der Pressemitteilung des SINUS-Instituts.