Wie verändert sich die Werbebranche in Zeiten von Corona? Und wie reagiert man am besten auf die neuen Gegebenheiten? Hat es Sinn, die Werbemaßnahmen zunächst zu reduzieren oder sollte man gerade jetzt verstärkt präsent sein und auf die aktuelle Situation eingehen? In einer repräsentativen Online-Befragung vom 5. bis 7. Mai haben wir aktuell in achter Welle im Auftrag von Havas Media zu diesem Thema 500 Personen zwischen 14 und 69 Jahren befragt.
Binge-Watching bei Jungen und News für die Alten
Medien stehen immer noch hoch im Kurs – konsumiert wird weiterhin mehr als zuvor. Trotz stagnierendem Infobedürfnis stehen News vor allem bei Älteren hoch im Kurs. Jüngere stehen stattdessen auf Serien und Shows und 71 % binge-watchen dabei am liebsten mehrere Folgen am Stück.
Rückkehr ins Büro nicht von jetzt auf morgen
Die Mehrheit der Befragten freut sich nach nunmehr zwei Monaten im Home Office wieder auf den Schreibtisch im Büro. 62 % würden freiwillig die Möglichkeit nutzen ins Büro zurückzukehren. Rund 80 % finden, das Arbeiten von zu Hause geht genauso gut wie im Büro. Jeden Dritten schreckt die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ab.
Corona Lockerungen? Erst zum Friseur, dann ins Fitnessstudio und anschließend im Restaurant oder Café entspannen.
In Bezug auf die Lockerungen sind sich viele uneinig. Eins ist aber klar: Als erstes geht es zum Friseur. Bereits 15 % haben sich einen neuen Haarschnitt verpassen lassen. An zweiter Stelle hinter der neuen Frisur steht der Sport – vorerst aber erst einmal Outdoor. Nur 26 % freuen sich trotz eingeschränktem Angebot, hohen Hygieneauflagen und bürokratischen Ablaufprozessen auf das Training im Fitnessstudio. In Betracht aller Bereiche, die von den Lockerungen betroffen sind, ist die Vorfreude auf Café und Restaurantbesuche am größten. Erstaunlich dabei aber – der Anteil der Befragten, die den Besuch erstmal ablehnen ist fast genau so hoch wie der Anteil der Befragten, die sich das Speisen außer Haus in den nächsten Wochen gut vorstellen können.
Mehr Zulauf im stationären Handel – trotz Maskenpflicht
So langsam traut sich die Bevölkerung wieder in die Läden. Der Anteil der Befragten, die seit den Öffnungen in noch keinem Geschäft waren, fiel von 63 % in Befragungswelle 6 auf nun 47 %.
Fernreisen in weiter Ferne – Hallo Deutschland!
In Bezug auf Fernreisen werden die Deutschen immer pessimistischer: 75 % gehen davon aus, dass eine Fernreise vorerst nicht stattfinden kann. Auch der Besuch von EU Ländern mit dem Flugzeug stehen 63 % kritisch gegenüber. Dagegen glauben rund 50 % fest daran, dass ihre geplante Reise innerhalb Deutschlands stattfinden kann.
Fokus auf Regionales und das Wesentliche im Leben
Die Corona Krise hat viele Menschen dazu gebracht, nachzudenken und einige Dinge anders zu sehen als vorher. Für die Befragten steht fest, dass der Virus uns weiter begleiten wird und die Politik den wirtschaftlichen Einbruch nur teilweise verhindern kann. Diese Unsicherheit bremst die Konsumlust. Die Folge: Die Deutschen fokussieren sich nunmehr lokal statt global. Statt globalem Denken in der Wirtschaft steht Nachbarschaftshilfe und die Unterstützung von kleinen und mittelständischen Unternehmen im Vordergrund – vor allem in der Region.
Die kompletten Ergebnisse der Studie finden Sie hier.