Wie verändert sich die Werbebranche in Zeiten von Corona? Und wie reagiert man am besten auf die neuen Gegebenheiten? Hat es Sinn, die Werbemaßnahmen zunächst zu reduzieren oder sollte man gerade jetzt verstärkt präsent sein und auf die aktuelle Situation eingehen? In einer repräsentativen Online-Befragung vom 5. bis 7. Mai haben wir aktuell in siebter Welle im Auftrag von Havas Media zu diesem Thema 500 Personen zwischen 14 und 69 Jahren befragt.
Bewegtbild statt Bewegung
Die Nutzung von TV, Streaming und Internet verzeichnet nach dem langen Wochenende wieder Anstiege. Eine intensivere Nutzung liegt vor allem bei den Jungen vor: Streaming, Internet, Social Media und auch Gaming bieten Ablenkung als Ersatz für die ausgefallenen Wochenendaktivitäten.
Shoppinglaune trotz Existenzängsten bei Kurzarbeitern
Ein Fünftel der Befragten befindet sich aktuell in Kurzarbeit. Kurzarbeiter vertreiben sich die Zeit mit Medien: 52 Prozent der befragten Kurzarbeiter haben in der letzten Woche deutlich mehr im Internet gesurft und waren in Social Media aktiv. Die Mediennutzung ist in Kurzarbeit aber nicht nur intensiver, sondern es wird auch anders konsumiert. 47 % der befragten Kurzarbeiter geben an, dass sie im TV zurzeit mehr zuhören als sonst. Außerdem sind die Medien für die Hälfte der Kurzarbeiter heute viel wichtiger als noch vor der Krise.
Autokinos werden immer beliebter
Dass kreative Ideen und Lösungsansätze zur top Idee in der Krisenzeit werden können, zeigt der steigende Erfolg von Autokinos. Während diese mittlerweile sogar für Konzerte zweckentfremdet werden, erfreuen sich Filme am Abend unter Sternenhimmel zunehmender Beliebtheit. Der Anteil der Befragten, die in den letzten Wochen im Autokino waren, stieg in den letzten zwei Wochen um 70 Prozent.
Onlineshopping statt Bummeln trotz Lockerungen
Virtuelles Shopping bleibt wichtig – auch wenn nach und nach Corona-Lockerungen umgesetzt werden und der stationäre Handel wieder seine Türen öffnet. Die Prognose ist seit Wochen auf konstant hohem Niveau und 89 Prozent der Befragten glauben, dass Onlineshopping auch noch in nächster Zeit stark an Bedeutung zunehmen wird. Shoppinggarant #1 bleibt weiterhin Kleidung – sowohl online als auch offline.
58 Prozent geben an, bisher auf den Besuch des stationären Handels verzichtet zu haben. Knapp die Hälfte (46 %) plant auch innerhalb der nächsten zwei Wochen nicht in Geschäften einkaufen gehen zu wollen.
Neuer Normalzustand im Lebensmitteleinzelhandel
Eingekauft wird immer noch mit Zurückhaltung, aber Entspannung ist in Sicht. Die Deutschen gehen wieder öfter pro Woche im Supermarkt einkaufen. Auch der Anteil der Befragten, die ihren gesamten Wocheneinkauf an einem Tag erledigen, sinkt erstmals wieder um 11 Prozent auf das Niveau von Woche 3 – was allerdings immer noch ein Plus von 58 Prozent im Vergleich zum „Normalzustand“ bedeutet.
Rückkehr ins Büro – langsam und mit Vorsicht
Mit kleinen Schritten kehren die Befragten zurück ins Büro. Im Vergleich zur Vorwoche hat ca. jeder 10. Befragte seinen Arbeitsplatz in den eigenen vier Wänden wieder gegen den Büroschreibtisch getauscht. 24 Prozent sind bereits komplett oder zumindest teilweise ins Büro zurückgekehrt.
Endlich Freude über Lockerungen
Nach anfänglicher Skepsis herrscht endlich Freude über die Lockerungen und alle wollen raus. Der Anteil der Befragten, die die Lockerungen sehr skeptisch sehen und weiterhin zu Hause bleiben wollen, ist nach der ersten Testphase in den letzten zwei Wochen um 17 Prozent gesunken.
Die Reisehoffnung hält wieder Einzug in Deutschland
Die Deutschen sind Reiseweltmeister – kein Wunder, dass nun langsam doch die Reisehoffnung zurückkehrt. Insbesondere bei Deutschlandreisen herrscht wieder mehr Optimismus. Letzte Woche waren noch 41 Prozent der befragten Urlauber davon überzeugt, dass der bereits gebuchte Urlaub in Deutschland nicht stattfinden kann. Nun sind es nur noch 27 Prozent.
Die kompletten Ergebnisse der Studie finden Sie hier.