Bei planbaren medizinischen Eingriffen wie etwa Operationen besteht im Allgemeinen ein gesetzlicher Anspruch auf eine ärztliche Zweitmeinung. Doch wie viele Patienten machen von diesem Recht Gebrauch? Und aus welchem Grund? Gemeinsam mit der Barmer befragten wir in einer repräsentativen Online-Umfrage 1.000 Personen ab 18 Jahren zu diesem Thema.
Vier von fünf Deutschen sollten sich demnach schon einmal einem medizinischen Eingriff unterziehen, dabei sollten 2/3 dieser Eingriffe stationär erfolgen. Doch mehr als die Hälfte der Patienten (57 %) gab an, im Vorfeld eines medizinischen Eingriffs mindestens einmal eine ärztliche Zweitmeinung eingeholt zu haben – zumeist, weil Zweifel an der Notwendigkeit des Eingriffs bestanden (56 %), weil sie sich unzureichend über alternative Therapiemöglichkeiten informiert fühlten (30 %) oder Unsicherheit bezüglich der gestellten Diagnose bestand (30 %).
Mit sozialem Status und Lebenserfahrung werden häufiger Zweitmeinungen eingeholt. Auch bemühen sich Frauen häufiger als Männer um Zweitmeinungen; die Gruppe der 40-49 Jährigen ist am kritischsten. Während 72 % der Befragten beim Besuch eines weiteren Arztes die Diagnose bestätigt bekommen haben, haben lediglich 21 % auch dieselbe Therapie-Empfehlung erhalten. Welcher Diagnose der Patient letztendlich folgt, hängt zumeist von dem empfundenen Verhältnis zwischen Nutzen und Risiko des Eingriffs sowie von dem Ruf der Klinik, in dem der Eingriff stattfinden soll, ab.
Detaillierte Informationen zu der Studie gibt es in der Pressemitteilung der Barmer.