Für viele Beschäftigte verlagerte sich der Arbeitsort durch die Corona-Krise vollständig oder zumindest teilweise ins Home-Office. Eine erhebliche Veränderung des Arbeitsalltags, die einige Herausforderungen mit sich bringt.
Was sind die Folgen des neuen Arbeitsortes daheim, sowohl für Beschäftigte als auch für Unternehmen? Wie wirkt sich das mobile Arbeiten und das Arbeiten im Home-Office auf Engagement und Produktivität, aber auch auf die emotionale Erschöpfung und die soziale Einsamkeit aus? Die Universität Konstanz forschte zu diesen Fragestellungen. Im Rahmen einer Langzeitstudie (März 2020-Januar 2021) führten wir eine Erhebung mit einer für die deutsche Erwerbsbevölkerung repräsentativen Stichprobe durch.
Zunächst zeigte sich, dass Im Januar 2021 das Potential des Home-Office zur Verringerung des Infektionsrisikos nicht ausgenutzt wurde. Während zu Beginn der Pandemie sozusagen alle Personen, für die Home-Office umsetzbar war, auch von daheim, bzw. mobil gearbeitet haben, so gab im Januar ein Fünftel der Befragten an, wieder vollständig in Präsenz zu arbeiten. Neben dem Wunsch des Arbeitgebers bewegte der persönliche Wille 36 % der Befragten dazu, in die Präsenzarbeit zurückzukehren. Vergleicht man die wahrgenommene Produktivität und die emotionale Erschöpfung der Arbeitnehmer, so zeigt sich eine deutliche Differenz zwischen jenen, die im Home-Office geblieben sind, und jenen, die wieder in Präsenz arbeiten. Während 85 % der Befragten mit flexiblem Arbeitsmodell ihre Produktivität als „hoch“ oder „sehr hoch“ einschätzen, so liegt dieser Wert bei voller Präsenzarbeit nur bei 73 %. Auch bei der emotionalen Erschöpfung zeigt sich ein Kontrast: während 21 % der Befragten mit flexiblen Arbeitsmodellen angaben, emotional erschöpft zu sein, sind es bei Arbeitnehmern in Präsenzarbeit bereits 26 %. Die Studienergebnisse lassen also darauf schließen, dass volle Präsenzarbeit im Vergleich zu flexiblen Modellen zu einer reduzierten Leistungsfähigkeit und einer erhöhten mentalen Erschöpfung führt.
Die detaillierten Ergebnisse zu dieser Studie finden Sie auf der Seite der Universität Konstanz.