Gemeinsam mit der IG Metall widmete sich der Jugendforscher Simon Schnetzer dieser Fragestellung. Der Titel der entsprechenden Studie „Plan B – Bildung, Beruf, Beteiligung junger Menschen in Zeiten von Corona“ deutet es bereits an: 39 % der Befragten gab an, dass sich der ursprüngliche Plan, den sie für ihr Leben hatten, nicht mehr realisieren ließe. Ein „Plan B“ muss her.
Für die Studie wurde eine interne Befragung der IG Metall sowie eine Repräsentativbefragung durchgeführt. Die Repräsentativbefragung basiert auf einer Online-Umfrage, für die wir im Zeitraum des 25.01.-03.02.2021 1.002 junge Personen unseres Access Panels befragten. Die Stichprobe entspricht der soziodemographischen Struktur der 16- bis 27-jährigen Auszubildenden, (dual) Studierenden und Berufstätigen in Deutschland. Zusätzlich wurden Trendtalks als Gruppendiskussionen mit einzelnen Zielgruppen durchgeführt.
Die Studienergebnisse zeigen eine deutliche Verschlechterung der aktuellen Erwerbs- und Ausbildungssituation, des persönlichen Wohlbefindens sowie der Zukunftspläne der jungen Menschen. So gaben beispielsweise 61 % an, dass sich ihre allgemeine psychische Gesundheit verschlechtert habe.
Trotz digitaler Methoden wird von Auszubildenden und dual Studierenden eine verschlechterte Ausbildungssituation im Betrieb (genannt von 41 % der Auszubildenden und 38 % der dual Studierenden) und in der Hochschule (65 %) beklagt.
Auch der Zukunft wird wenig optimistisch entgegengeblickt: 53 % der Auszubildenden erwarten eine Verschlechterung ihrer Chancen auf dem Arbeitsmarkt und knapp ein Viertel (23 %) der dual Studierenden schätzen, dass ihr Abschluss pandemiebedingt weniger wert sei. Auch unter jungen Berufstätigen zeichnet sich ein ähnliches Bild ab: Für 53 % hätten sich die Chancen auf Weiterbildung verschlechtert und jeder Dritte empfindet seine Perspektive für persönliche und berufliche Weiterentwicklung als negativ.
Die Studie löste ein breites Presseecho aus; es bleibt jedoch abzuwarten, ob seitens der Politik entsprechende Maßnahmen getroffen werden.
Die detaillierten Ergebnisse der Studie sind hier einzusehen.