Gemeinsam mit dem ifo Institut untersuchten wir bereits im Juni 2020, wie Schulkinder die Zeit während der Schulschließungen verbrachten. Zu diesem Zeitpunkt hatte nur ein kleiner Anteil der Schüler*innen regelmäßigen Distanzunterricht. Über die Sommer- und Herbstmonate hatten Verwaltungen, Schulen und Lehrkräfte Zeit, sich auf digitale Lehrmethoden umzustellen. Verbrachten die Schüler*innen demnach während den Schulschließungen Anfang 2021 mehr Zeit mit Lernen?
Um diese Frage zu beantworten, befragten wir im Auftrag des ifo Instituts im Februar und März 2021 erneut über 2.000 Eltern, wie Schulkinder die mehrwöchigen Corona-bedingten Schulschließungen Anfang 2021 verbracht haben. Im Durchschnitt verbrachten die Schüler*innen Anfang 2021 4,3 Stunden pro Tag mit schulischen Tätigkeiten. Das entspricht einer knappen Dreiviertelstunde mehr als im Frühjahr 2020, aber immerhin noch 3 Stunden weniger als an einem üblichen Schultag vor der Pandemie. Fast jedes vierte Schulkind (23 %) beschäftigte sich weniger als zwei Stunden am Tag mit Schulsachen.
Die ersten Schulschließungen führten bei 38 % der Kinder zu großen psychischen Belastungen, Anfang 2021 galt dies bereits für ca. die Hälfte der Kinder. Dennoch gibt es auch positive Auswirkungen: Mehr als die Hälfte der Eltern gab an, dass ihr Kind sich durch die Schließungen selbstständiger Unterrichtsstoff erarbeiten kann (56 %) und digitale Technologien nun besser beherrscht (66 %).
Die detaillierten Ergebnisse der Studie sind im Bericht des ifo Instituts veröffentlicht.