Wie veränderte sich der Alltag der Bürger*innen? Welche Sorgen und Ängste verspüren sie? Welche Medien und welche Inhalte werden von den verschiedenen Zielgruppen während der Corona-Krise konsumiert? Und welche Unterschiede zeigen sich zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen?
Zu diesen Fragestellungen führte das ZDF gemeinsam mit dem Marktforschungsinstitut phaydon auf Basis des respondi Panels eine Langzeitstudie durch. In der bereits siebten Welle der Studie wurden hierzu vom 5.-12. März in einer repräsentativen Stichprobe 1 000 Personen im Alter von 14-70 Jahren befragt. Vertiefend wurden zusätzlich qualitative Online-Communities mit den folgenden fünf Zielgruppen durchgeführt: Gen Z, Personen in systemrelevanten Positionen, Menschen in Kurzarbeit & Arbeitslose, Kinderbetreuende sowie Zweifler*innen. Die Gruppe der Zweifler*innen umfasst Personen, die an der Verhältnismäßigkeit der Corona-Maßnahmen der Regierung oder an dem kommunizierten Ausmaß der Pandemie zweifeln.
Das Fehlen einer langfristigen Perspektive in der Pandemie führt bei vielen Befragten zu einer erhöhten Belastung; insbesondere die Gen Z (40 %) sowie Kinderbetreuende (46 %) empfinden im Alltag mehr Stress. In allen Zielgruppen zeigen sich vermehrt Sorgen um den gesellschaftlichen Zusammenhalt (53 %) sowie um das eigene soziale Umfeld (43 %).
Die Analyse des Medienverhaltens zeigt, dass die Mediatheken insbesondere für Kinderbetreuende überdurchschnittlich häufig genutzt werden – die zeitliche Flexibilität der Angebote scheint für diese Gruppe ein wichtiges Kriterium zu sein.
Unter den verschiedenen Inhalten innerhalb des ZDF-Angebots kommt in allen Zielgruppen Nachrichten und Dokumentationen die größte Bedeutung zu. Nachfolgend zeigen sich allerdings einige Unterschiede: Bei der Gen Z befinden sich Comedy & Satire auf Platz 3, bei Kinderbetreuenden Corona-Sondersendungen und bei Zweifler*innen Spiel- und Fernsehfilme.
Im Allgemeinen wünschen sich die Befragten insbesondere bei fiktionalen TV-Angeboten die Darstellung einer „Normalität“ ohne sichtbaren Corona-Bezug. So sind 75 % der Befragten froh, wenn sie beim Schauen von Serien und Filmen nicht an die alltäglichen Einschränkungen durch Corona erinnert werden. Der Aussage „Es irritiert mich manchmal, wenn ich eine Serie oder einen Film schaue und die Schauspieler sich z.B. umarmen oder keine Maske tragen, so als würde es kein Corona geben.“ stimmen 29 % der Befragten (voll und ganz) zu – die Gen Z ist hiervon allerdings deutlich stärker irritiert (49 %).
Weitere Ergebnisse zum Einfluss der Corona-Pandemie auf die Mediennutzung und Lebenswelt finden Sie im Ergebnisbericht.