Anlässlich der Wahl des ersten Rats-Präsidenten Europas hat respondi mit ihrem internationalen Partner Proximity Panels eine internationale Umfrage zum Thema durchgeführt. Hierfür wurden 13.242 Personen aus 17 verschiedenen EU-Mitgliedsstaaten (mehr Informationen hierzu finden Sie im Anhang 1) befragt. Die Ergebnisse wurden nach Land, sowie Alter und Geschlecht aufgesplittet. In der Umfrage wurden Fragen nach dem gewünschten Herkunftsland des künftigen Präsidenten, der Wahrnehmung und Unterstützung der am häufigsten zitierten Kandidaten, sowie der allgemeinen Einstellung gegenüber Europas gestellt.
Wichtigste Ergebnisse
- Deutschland liegt in der Mitte Europas und offenbar auch im Herzen der Bewohner. Auf die Frage, aus welchem Land der künftige EU-Präsident kommen sollte, sprechen sich 22 % der Teilnehmer für Deutschland aus. Zweiter werden die EU-Skeptiker aus Großbritannien mit 15%. Am wenigsten beliebt sind die Deutschen bei den Polen: 36% wollen auf keinen Fall, dass Deutschland den EU-Präsidenten stellt.
- Wie zu erwarten war, ist unter den EU-Bürgern immer noch ein sehr starkes Nationalgefühl zu erkennen. Dies zeigt sich insbesondere dann, wenn es um die Europäische Union und deren Institutionen geht. Die meisten EU-Bürger bevorzugen einen Präsidenten, der aus dem eigenen Land kommt.
- Bereits die europäischen Regierungsoberhäupter hatten auf dem Europa-Gipfel ihre Schwierigkeiten sich auf einen geeigneten Kandidaten zu einigen. Diese fehlende Einigkeit zeigt sich auch unter den EU-Bürgern. Ein Hauptgrund hierfür dürfte die, mit Ausnahme von Tony Blair, weitgehende Unbekanntheit der Kandidaten sein. Auffällig ist insbesondere die Tatsache, dass mehr als 25% der Befragten keine Meinung zu diesem Thema haben. Die Europäische Union ist immer noch etwas, dass von den Menschen als etwas weit entferntes wahrgenommen wird. Die Entfernung zwischen der eigenen Hauptstadt und „Brüssel“ ist manchmal in vielen Köpfen größer, als sie es wirklich ist.
- Trotz allem, gehören Menschen, die etwas Negatives in der Europäischen Union sehen, zu einer Minderheit.