Unter diesem Motto startete die gestrige, erstmals ausschließlich online übertragene Research plus der DGOF. Dank Corona haben sich viele von uns lange nicht gesehen und es war schön, so viele bekannte Gesichter gesund und munter wieder zu sehen. Und es war umso schöner, weil so viele der Einladung der DGOF gefolgt sind. An Videokonferenzen haben wir uns wohl spätestens in den letzten 8 Wochen gewöhnt und so konnte es heute pünktlich und ohne technische Probleme losgehen.
Oliver Tabino von Q |Agentur für Forschung und Christian Dössel von PRS IN VIVO moderierten den von Q | Agentur für Forschung, dem Spiegel Institut sowie marktforschung.de (als Medienpartner) gesponsorten Abend, der insgesamt rund 1,5h dauerte und dem in der Spitze 100 Teilnehmer*innen folgten, und führten durch ein buntes Programm:
Zunächst berichtete Sarah Lutz von der Universität Mannheim von sozialem Ausschluss in Online Medien. Unter Nutzung eines algorithmengesteuerten Experiments untersuchte sie, inwieweit Likes und Dislikes von (Fake) Usern die Gefühle (Zugehörigkeit, Selbstwert, bedeutungsvolle Existenz und Kontrolle) sowie das Verhalten von Teilnehmern beeinflussen. Wenig überraschend verletzt Ignoranz die Social Media user weniger stark in Relation zu Dislikes als in der Offline-Welt; im Umkehrschluss überraschenderweise wirken digitale Dislikes aber relativ stärker negativ als offline. Auch zeigte sich, dass Personen, die Dislikes erhalten, sich tendenziell digital zurückziehen; wohingegen von (Dis)likes verschonte Teilnehmer sich prosozialer verhalten und relativ häufiger selbst (dis)liken.
Jonas Fuchs von Usertimes Solutions, erklärte uns sodann, wie continous delivery funktioniert. Unter der Hypothese, dass Research ein unendlicher Prozess ist, erklärt er wie ein explorativer Research-Prozess mit kontinuierlichem und kollaborativem Input und Output aufgesetzt werden kann – und zwar unter Nutzung eines Insights Repository (Datenbank), das eine kontinuierliche Kommunikation der Ergebnisse an die verschiedenen Stakeholder des Kunden ermöglicht. Das spart Zeit, da Ergebnisse kontinuierlich und nicht erst am Projektende geliefert werden und somit schneller interpretiert und umgesetzt werden können, und sorgt für Kosten- und ROI-Transparenz.
Zum Abschluss des Abends präsentierte Dirk Frank von ISM Global Dynamics gemeinsam mit Stefan Schneider von myFeedback einen Ansatz zur Implementierung und Betrachtung von Customer Journeys unter Einsatz transaktionaler Messungen und customized dashboards. Dies bringt 5 offensichtliche Vorteile: Man erkennt (recht)zeitig abgangsgefährdete Kunden, kann Betreuungskosten durch Touchpointoptimierungen senken, Promotoren identifizieren, Weiterempfehlungen fördern sowie zum Kauf aktivieren – und nicht zuletzt die Erkenntnisse zu Schulungszwecken der eigenen Mitarbeiter oder für Incentivesysteme nutzen. Hier zeigten ISM Global Dynamics und myFeedback sehr anschauliche und detaillierte customized dashboards inkl. Alert-Funktionen, die im Alltag von Kunden implementiert und genutzt werden können.
Ich persönlich hoffe sehr, dass die digitale Übertragung der Research plus auch künftig fortgeführt wird. Im Idealfall bald auch wieder parallel zur Live-Veranstaltung, die wir uns alle so sehr wieder wünschen. So könnten auch Teilnehmer*innen dem Abend beiwohnen, die es zeitlich einmal nicht einrichten können, zum Veranstaltungsort zu reisen.
Jonathan Heinemann, Director Business Development Germany