Unter diesem Titel fand auf der diesjährigen GOR (General Online Research) eine international besetzte Podiumsdiskussion statt. Zur Debatte waren Peter Harrison (Creative Director at BrainJuicer/ Großbritannien), Tom De Ruyck (Head of Research Communities at InSites Consulting/ Belgien), Evert Rutgers (Directeur de la Production (online) at TNS Sofres/ Frankreich) und Pawel Kuczma (Institute of Journalism at the University of Warsaw/Polen) geladen. Damit fand für die GOR erstmalig ein europaweiter Austausch im Themenfeld Online-Forschung statt. Grund genug für die respondi AG, diese Veranstaltung zu sponsern. Moderiert wurde das Gespräch von Horst Müller-Peters (marktforschung.de/ Deutschland).
Mit einem Mix aus kurzen Impulsvorträgen und anschließender Diskussion sollte mit dieser Veranstaltung der Erfahrungsaustausch unter akademischen und kommerziellen Online-Forschern vorangetrieben werden. Im Fokus stand die Frage nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden bei Forschungsregeln, – standards und –methoden. Darüber hinaus sollten die neuesten Entwicklungen und Trends identifiziert werden.
Vor dem Hintergrund unterschiedlicher nationaler Entwicklungen lassen sich als Ergebnis der kurzweiligen Runde drei große Trends der Online-Forschung identifizieren: die Verbreitung von Mobile Research, der Einfluss von Social Media auf die Forschung und die Stärkung qualitativer Forschungsverfahren im Internet.
Allerdings verlaufen die Entwicklungen in den einzelnen Ländern unterschiedlich. Gründe hierfür sind z.B. Unterschiede in der nationalen Internetpenetration: in Polen liegt diese aktuell bei 55%, in Deutschland bei ca. 75% der Bevölkerung. Auch fanden in Frankreich erst im Jahr 2000 die ersten Online-Konsumentenbefragungen statt, in Deutschland zum Vergleich bereits 1995. Trotzdem hat die Onlineforschung die Telefonbefragung als dominante Methode auch in Frankreich bereits überholt, wie Evert Rutgerts erläuterte. Im Gegensatz zu den restlichen Ländern ist Mobile Research in Großbritannien bereits seit 2009 ein stark wachsender Markt, so Peter Harrison.
Für Tom de Ruyck haben vor allem die sozialen Medien durch enorm wachsende Mitgliederzahlen in den letzten Jahren für die Onlineforschung an Bedeutung gewonnen. Technischen Entwicklungen führen dazu, dass Onlineforschung auch graphisch attraktiver und facettenreicher wird. So tritt er persönlich dafür ein, Marktforschung als Arbeitgeber auch attraktiver für Designer, Informatiker und Marketer zu machen.
Etwas anders als angekündigt ging die Diskussion nur selten auf die unterschiedlichen Entwicklungsgänge in Europa ein, sondern legte schnell den Schwerpunkt auf die zu erwartenden Entwicklungen der kommenden Jahre. Wer will es den Protagonisten auf dem Podium verdenken? Ist es doch gerade ihre Stärke und Leidenschaft, Zukunft vorherzusagen. Wir freuen uns auf die Fortsetzung dieses europäischen Austauschs zur Onlineforschung.